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Mittwoch, Mai 14, 2025

Digitalisierung erschließt neue Geschäftsmodelle – datengetrieben, serviceorientiert, wachstumsstark.

Digitalisierung erschließt neue Geschäftsmodelle – datengetrieben, serviceorientiert, wachstumsstark. Bildquelle unsplash

Die Digitalisierung hat die Produktentwicklung grundlegend transformiert. Moderne Technologien wie Künstliche Intelligenz (KI), das Internet of Things (IoT) und datenbasierte Ansätze bieten Industrieunternehmen vielfältige Möglichkeiten, innovative Produkte und neue Geschäftsmodelle zu entwickeln. Gleichzeitig erfordert die Transformation eine Anpassung bestehender Prozesse und Strukturen, um langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben. 

 

Innovation durch Digitalisierung.

Die digitale Transformation beschleunigt Innovationsprozesse aber auch die Produktentwicklung  erheblich. Durch den Einsatz von Simulationen, digitalen Zwillingen und cloudbasierten Plattformen, können Entwicklungszeiten verkürzt und Kosten gesenkt werden. Agile Methoden und interdisziplinäre Teams verbessern die Zusammenarbeit, was insbesondere in der Industrie – mit ihren komplexen Produkten und langen Lebenszyklen – von Vorteil ist. 

Ein zentraler Treiber ist die Integration von Künstlicher Intelligenz (KI): KI-gestützte Algorithmen analysieren und optimieren Designoptionen, prognostizieren die Produktqualität und erstellen Wartungspläne auf Basis von Echtzeitdaten. 

Ergänzend wirkt das Internet of Things (IoT): Eingebaute Sensoren und vernetzte Geräte erfassen während Produktion und Nutzung kontinuierlich Prozess-, Umwelt- und Zustandsdaten. Diese Live-Informationen fließen direkt in Entwicklung und Betrieb zurück, ermöglichen vorausschauende Wartung (Predictive Maintenance) und erhöhen die Ressourceneffizienz.

Schließlich runden datenbasierte Ansätze (z. B. Big-Data-Analytics und Digital-Twin-Plattformen) das Bild ab. Sie aggregieren und korrelieren die über KI und IoT gewonnenen Datenbestände, erkennen Muster, leiten Optimierungspotenziale ab und stützen faktenbasierte Entscheidungen entlang des gesamten Produktlebenszyklus. Damit wird nicht nur der Entwicklungsprozess verbessert, sondern es entstehen insgesamt nachhaltigere, langlebigere Produkte. 

Zudem erleichtert die digitale Vernetzung die Zusammenarbeit zwischen Research & Development-Teams, Innovationsberatern und Produktionsabteilungen. Ein gemeinsamer Zugriff auf Daten und automatisierte Workflows ermöglichen einen iterativen Entwicklungsprozess, der schneller auf Marktveränderungen reagieren kann. 

 

Revolution in Operations und Produktion. 

Auch in der Produktion hat die Digitalisierung neue Maßstäbe gesetzt. Smart Factories, die auf IoT-Technologien, Sensorik und Automatisierung basieren, sorgen für mehr Effizienz und Flexibilität. Die Vernetzung von Entwicklungs- und Produktionsdaten erlaubt Anpassungen nahezu in Echtzeit, wodurch Fehler minimiert und die Produktqualität gesteigert wird. 

Ein Beispiel für diese Entwicklung ist Predictive Maintenance: Durch Echtzeitanalysen von Sensordaten lassen sich Maschinenprobleme frühzeitig erkennen, Ausfallzeiten vermeiden und die Ressourcennutzung optimieren. Ergänzend dazu unterstützt die additive Fertigung (z. B. 3D-Druck) die schnelle Erstellung von Prototypen und die Produktion individualisierter Kleinserien. 

Besonders bedeutend für R&D-Teams ist die Fähigkeit, mithilfe digitaler Werkzeuge neue Materialien, Fertigungsprozesse und Testverfahren schneller zu validieren. Die Entwicklung wird dadurch nicht nur effizienter, sondern auch nachhaltiger, indem Verschwendung reduziert und Kreislaufwirtschaftskonzepte implementiert werden. 

 

Neue Geschäftsmodelle durch Digitalisierung.

Die Digitalisierung eröffnet nicht nur Effizienzgewinne, sondern auch Raum für innovative Geschäftsmodelle. Datenbasierte Ansätze bilden dabei die Grundlage: Mithilfe von Big-Data-Analytics, Digital-Twin-Technologien und KI-gestützter Prognostik lassen sich aus großen Datenströmen verwertbare Erkenntnisse gewinnen. So entstehen Pay-per-Use- oder Servitization-Modelle, datengetriebene Dienstleistungen und abonnementbasierte Lösungen, die den Kundennutzen erweitern und neue Umsatzquellen erschließen. 

Ein praktisches Beispiel: Sensoren in Industriegütern erfassen Nutzungs- und Zustandsdaten in Echtzeit. Diese Daten fließen in eine Analytics-Plattform, die Auslastung, Verschleißmuster und Wartungsbedarf erkennt. Hersteller können Maschinen somit nicht nur verkaufen, sondern deren Nutzung überwachen, proaktiv Wartung anbieten und Optimierungspakete als Service abrechnen – ein klassisches datengetriebenes Geschäftsmodell. 

Darüber hinaus gewinnen plattformbasierte Ökosysteme an Bedeutung. Sie vernetzen Kunden, Zulieferer und Partner, aggregieren deren Datenbestände und schaffen durch intelligente Auswertung (z. B. Benchmarking, Predictive Insights oder gemeinsame Optimierungsalgorithmen) zusätzlichen Mehrwert. So stärken sie die Kundenbindung und fördern kollaborative Innovation entlang der gesamten Wertschöpfungskette. 

 

Business Transformation als Schlüssel zum Erfolg.

Die erfolgreiche Integration digitaler Technologien erfordert eine umfassende Transformation von Unternehmen. Dazu gehören die Anpassung interner Strukturen, die Optimierung von Prozessen und die gezielte Einbindung der Mitarbeitenden. Change-Management spielt hierbei eine entscheidende Rolle, um Akzeptanz und Engagement für die Veränderungen zu fördern. 

Ein Erfolgsfaktor ist die enge Verzahnung von Technologie und Strategie. Neue Technologien sollten stets im Einklang mit klaren Zielvorgaben implementiert werden, wobei der Fokus auf dem Kundennutzen liegt. Nachhaltigkeit und Ressourceneffizienz gewinnen dabei zunehmend an Bedeutung und entwickeln sich zu entscheidenden Wettbewerbsvorteilen. 

Besonders für R&D-Spezialisten und Innovationsberater bedeutet dies, dass sie Unternehmen nicht nur in der technischen Entwicklung, sondern auch bei strategischen Weichenstellungen unterstützen. Dies reicht von der Auswahl geeigneter Technologieplattformen bis hin zur Implementierung agiler Entwicklungsframeworks. 

 

Unser Fazit.

Die Digitalisierung revolutioniert die Produktentwicklung und bietet Industrieunternehmen enorme Potenziale. Durch den gezielten Einsatz von Technologien wie KI und IoT sowie die Entwicklung neuer Geschäftsmodelle können Unternehmen ihre Innovationskraft steigern, effizienter produzieren und nachhaltige Erfolge erzielen. Die Grundlage für diesen Wandel bildet eine umfassende Transformation, die Technologie, Prozesse und Menschen gleichermaßen in den Fokus nimmt. Wer bereit ist, traditionelle Ansätze zu hinterfragen und die Chancen der Digitalisierung zu nutzen, wird langfristig wettbewerbsfähig bleiben. 

 

Ein Artikel von Robert Krupp, Senior Berater.

LISCHKE CONSULTING GmbH

>> Den Artikel als PDF können Sie sich hier downloaden.